Kreis Kleve/ Kleve. Von der IT-Expertin im Angestellten-Verhältnis zur Müsli-Produzentin – diese „Karriere“ hätte sich Meike Schlenker-Janßen in ihren kühnsten Träumen nicht ausgemalt. Und doch ist aus ihr innerhalb relativ kurzer Zeit eine erfolgreiche Jungunternehmerin geworden – weil das in ihrer Manufaktur „Barni & Wilma“ in Kleve-Rindern hergestellte Granola so gut ankommt. Zum Auftakt ihrer „Sommertour“ unter dem Motto „Kulinarische Reise – Genusswoche im Kreis Kleve“ war die Wirtschaftsförderung Kreis Kleve in Begleitung von Journalistinnen und Journalisten nun zu Gast in den Produktionsräumen. Dort ließen sich die Besucher von Meike Schlenker-Janßen und ihrer Mitarbeiterin Lena Michels in die Geheimnisse der Müsliherstellung einweihen. Wobei der Begriff Müsli streng genommen nicht treffend ist. Bei der Barni & Wilma GmbH wird geröstetes Müsli produziert – und das heißt Granola.
2020, also zum Beginn der Corona-Zeit, reifte bei Schlenker-Janßen die Idee, ihre Leidenschaft zum Beruf zu machen: „Ich war immer schon eine große Müsli-Liebhaberin und achte auch persönlich auf meine Ernährung. Aber die meisten Müsli-Produkte haben mir nicht so zugesagt“, sagte die Gründerin beim Sommertour-Besuch. Im Keller ihres Hauses in Goch begann sie mit den ersten Körner-Röstungen – freilich noch in kleinen Mengen. „Zehn Kilogramm waren schon viel“, erinnert sich die Unternehmerin. „Die ersten Bestellungen kamen von Freunden, aber relativ schnell haben auch Menschen geordert, die ich nicht kannte.“
Weil auch örtliche Einzelhändler auf ihre Granola-Kreationen aufmerksam wurden, kam Schlenker-Janßen mit der Produktion irgendwann kaum noch nach. Also setzte sie alles auf eine Karte: Die Gocherin entschied sich, die Produktion deutlich auszuweiten und dafür eine alte Backstube in Kleve-Rindern anzumieten, die sie nach einigen Monaten und vielen Renovierungsstunden final im Sommer 2022 beziehen durfte. Das war für Lena Michels der Zeitpunkt, bei Barni & Wilma in Vollzeit tätig zu werden und gleichzeitig in das Unternehmen als Teilhaberin einzusteigen. Seit 2023 widmet sich Schlenker-Janßen hauptberuflich mit vollem Elan der Granola-Herstellung.
So kreativ wie es bei Barni & Wilma bei der Zusammenstellung der Granola-Mischungen zugeht, so einfallsreich sind auch die Namen der verschiedenen Sorten. „Mandel Britta“, lautet etwa die Bezeichnung der beliebtesten Granola-Kreation, aber auch „Jana Banana“, „Hafer Hans“ „Erd Bernd“ und „Frida Coco“ finden reißenden Absatz, um einige Beispiele zu nennen. Etwa 600 Kilogramm Granola werden pro Woche in der Rinderner Backstube produziert und anschließend an rund 90 Händler am Niederrhein, Bauernmärkte, aber auch Hotels und Cafés im deutschsprachigen Raum ausgeliefert – „überall dort, wo Genussprodukte gefragt sind“, sagt Schlenker-Janßen. Hinzu kommt der „Barni & Wilma“-Onlineshop, über den rund 40 Prozent aller Bestellungen eintreffen. Das Sortiment reicht vom 50 Gramm schweren Probiertütchen bis zur 2,5-Kilogramm-Großpackung für Hotels.
Barni & Wilma setzt bewusst auf Qualität. „Wir verwenden hochwertige Zutaten wie Kokosöl und Ahornsirup, die eben ihren Preis haben. Unser Granola ist zwar nicht günstig, aber dafür lecker“, betont Schlenker-Janßen.
Der Erfolg gibt ihr Recht: Barni & Wilma befindet sich weiter auf Wachstumskurs; neue Granola-Kreationen sind bereits in der Pipeline. Brigitte Jansen, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve, zeigte sich begeistert vom jungen Unternehmen. Ihr Eindruck: „Es sieht alles so aus, als würde die ,Müsli-Karriere‘ noch eine lange Fortsetzung finden“.
Quelle: WFG Kreis Kleve
Von links: Marc Cattelaens und Fabienne van Lier (Wirtschaftsförderung Kreis Kleve), Lena Michels und Meike Schlenker-Janßen (Barni & Wilma GmbH), Brigitte Jansen (Wirtschaftsförderung Kreis Kleve) Charmaine Haswell (WTM Stadt Kleve) sowie Nils Köster (Wirtschaftsförderung Kreis Kleve) beim Unternehmensbesuch in Kleve-Rindern. | Foto: WFG Kreis Kleve