30. Mai 2024

Omexom erhält den Hochschulpreis

Kreis Kleve/ Weeze. Im Kreis Kleve gibt es zahlreiche Akteure, die Hand in Hand die Energiewende gestalten wollen. Ein besonders vielversprechendes Projekt wurde nun im Rahmen des „Forum Kreis Kleve – Das Fachleute-Treffen für wirtschaftlich Interessierte“ von der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve mit dem Hochschulpreis 2024 ausgezeichnet: „Wasserstoff ersetzt Dieselgenerator“. Preisträger sind die Omexom Smart Technologies GmbH in Uedem und die Fakultät Kommunikation und Umwelt der Hochschule Rhein-Waal.

Rund 300 Gäste waren der Einladung der WfG Kreis Kleve ins Bürgerhaus Weeze zum „Forum Kreis Kleve“ gefolgt, um dort die Hochschulpreis-Verleihung zu feiern, sich von einem im wahrsten Sinne weltmeisterlichen Vortrag inspirieren zu lassen und abschließend bei guten Gesprächen einen kurzweiligen Abend zu verbringen. Begrüßt wurden sie von Moderator Tom Hegermann und Landrat Christoph Gerwers, der zum zweiten Mal die Schirmherrschaft der von den Volksbanken und Sparkassen im Kreis Kleve unterstützen Veranstaltung innehatte.

Neu in diesem Jahr war, dass erstmals in der seit 2007 währenden Geschichte des „Forum Kreis Kleve“ anstelle dreier Auszeichnungen nur ein Hochschulpreis vergeben wurde. Ebenfalls eine Premiere: Der Kriterienkatalog der Jury war um den Punkt der Nachhaltigkeit erweitert worden. „Denn“, wie der Juryvorsitzende, Landrat Gerwers, in seiner Begrüßung betonte, „wir sollten Projekte angehen, die sich mit regenerativen Energien und dem Klimawandel beschäftigen, mit dem Ziel, dass wir heute so wirtschaften und agieren, dass Menschen auch in der Zukunft gut leben können.“

Das Thema Nachhaltigkeit stand auch im Fokus einer von Tom Hegermann moderierten Talkrunde mit Landrat Gerwers, Johannes Janhsen (Volksbank an der Niers), Brigitte Jansen (Wirtschaftsförderung Kreis Kleve), Prof. Dr. Oliver Locker-Grütjen (Hochschule Rhein-Waal) und Wilfried Röth (Sparkasse Rhein-Maas). Alle Talkgäste waren sich einig, dass Nachhaltigkeit immer wichtiger wird, nicht nur, um Unternehmen zukunftsfähig und deren Vorhaben gut finanzierbar zu machen, sondern auch, um die Energiewende im Kreis Kleve voranzutreiben.

Genau in diesem Sinne der Nachhaltigkeit engagieren sich die Hochschulpreis-Träger, die Omexom Smart Technologies GmbH in Uedem und die Fakultät Kommunikation und Umwelt der Hochschule Rhein-Waal, in einem zukunftsweisenden Projekt: 15 Studierende   aus fünf verschiedenen Studiengängen haben sich zusammengeschlossen, um mit Auszubildenden der Omexom Uedem ein Wasserstoff-Ersatzstromaggregat als Demonstrator herzustellen. Die Frage, was aus Sicht der Jury so herausragend an diesem Projekt ist, beantwortete deren Vorsitzender Gerwers in seiner Laudatio gleich selbst: „Es kann helfen, den Einsatz fossiler Rohstoffe zu limitieren und somit zur umweltfreundlichen Energiegewinnung beizutragen.“

Konkret es geht darum, für Dieselgeneratoren, die weltweit in abgelegenen Gebieten, als Notfallstromversorgung und zur Stromversorgung auf Baustellen eingesetzt werden, eine umweltfreundliche Alternative zu schaffen. Das Projekt zielt darauf ab, in Kooperation mit Omexom einen Demonstrator für Lehr- und Schulungszwecke zu entwickeln, bei dem Wasserstoff als erneuerbarer Energieträger genutzt wird. Die Ergebnisse dieses Projekts sollen schließlich in einer Open-Source-Dokumentation festgehalten und somit der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Dadurch sollen die Erfahrungswerte in diesem Projekt auf breiter Ebene geteilt werden, um die Reichweite und den Einfluss zu vergrößern. Zusätzlich ist geplant, den benötigten Wasserstoff zukünftig mittels erneuerbarer Energien bei der Omexom Uedem zu produzieren, wodurch das Aggregat CO₂-neutral betrieben werden kann.

Bei der feierlichen Preisverleihung überreichte Landrat Gerwers an die Omexom Smart Technologies GmbH eine handsignierte Grafik des Plakatkünstlers Wilhelm Schlote. Das Preisgeld in Höhe von 7500 Euro geht für die Hochschule Rhein-Waal an die Fakultät Kommunikation und Umwelt mit Frau Professorin Irmgard Buder und Herrn Omed Abed, die im Rahmen des Projekts TransRegINT in der Hochschule zum Thema Wasserstoff am Niederrhein arbeiten.

Für großes Staunen sorgte anschließend der Hauptreferent beim „Forum Kreis Kleve“. Gedächtnisexperte Dr. Boris Nikolai Konrad bewies eindrucksvoll, wozu er in der Lage ist. Innerhalb weniger Minuten zählte er rund 60 Namen von Gästen auf, die er erst kurz vor Beginn der Veranstaltung bei der persönlichen Vorstellung erfahren hatte. Der Kranenburger machte allen Hoffnung, die meinten, dass sie zu solchen mentalen Höchstleistungen niemals in der Lage seien. „Sie haben ein Superhirn – nutzen Sie es!“, appellierte er an die Anwesenden. Dazu lieferte der Gedächtnis-Weltmeister zahlreiche Tipps, wie man sich gut Namen merken, einen Vortrag ohne Notizen halten oder schnell eine fremde Sprache erlernen kann. Im zweiten Teil seines Vortrags ging Hirnforscher Dr. Konrad auf Chancen und Risiken der Künstlichen Intelligenz ein. Sein Fazit: „KI kann helfen, große Probleme wie den Klimawandel zu lösen, aber wir müssen das gestalten und lenken, wie sich KI entwickeln soll.“

Nach dem Siegerfoto mit allen Hochschulpreisträgern, Landrat und Jury auf der Bühne und dem spannenden Vortrag von Dr. Konrad trafen sich die Gäste noch zu guten Gesprächen im Bürgerhaus-Foyer und ließen dabei ein gelungenes „Forum Kreis Kleve“ Revue passieren.

Quelle: WFG Kreis Kleve

Die glücklichen Preisträger gemeinsam mit den Juroren und dem Uedemer Bürgermeister Rainer Weber auf der Bühne des Bürgerhaus Weeze. | Foto: WFG Kreis Kleve