Krefeld. Die Verträge für das Kesselhaus als neue Veranstaltungshalle der Stadt Krefeld sind unterschrieben und notariell beurkundet worden. Zum einen ist dies der Vertrag zum Kauf der entsprechenden Fläche an der Girmesgath mitsamt Gebäude vom Grundstückseigentümer, der Mies van der Rohe Campus GmbH & Co. KG. Zum anderen handelt es sich um den Vertrag mit der KEVO GmbH & Co. KG (Projektentwickler Kruse aus Essen), der eine schlüsselfertige und voll funktionsfähige Erstellung des gesamten Bauvorhabens beinhaltet – nach der Fertigstellung wird das Objekt spielfertig an die Stadt Krefeld übergeben.
„Ich bin sehr froh, dass nach umfangreichen Verhandlungen nun die Verträge unterschrieben sind und es in die Umsetzung gehen wird. Das ist ein ganz wichtiger Tag im städtischen Kalender: Mit dem Kesselhaus bekommt Krefeld eine einzigartige Veranstaltungshalle, die modernste Technik in einem besonderen baulichen Ambiente bietet und ein Erlebnisort für Events ganz unterschiedlicher Art sein wird. Gleichzeitig wird dann das baufällige Seidenweberhaus Platz machen für eine neue Entwicklung auf dem Theaterplatz, womit ein starker städtebaulicher Akzent für die Zukunft unserer Innenstadt gesetzt werden kann“, erklärt Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer. Voraussetzung und Grundlage seien die erfolgten Beschlüsse des Stadtrates und seiner Gremien.
Konkret beschlossen hatte der Stadtrat – wie von der Verwaltung empfohlen – den Ankauf des entsprechenden Grundstücks von gut 4.500 Quadratmetern mit dem darauf stehenden Kesselhaus zur Errichtung einer neuen Veranstaltungshalle und Gesamtkosten von rund 122,6 Millionen Euro netto. Davon sind 87,2 Millionen Euro als Baukosten eingeplant (inklusive rund zehn Millionen Euro für Veranstaltungstechnik) und 18 Millionen Euro für Grundstücks-, Planungs- und Entwicklungskosten, außerdem 17,4 Millionen Euro „Kostenvarianz“ als Absicherung für Risiken.
Die aktuelle Zeitplanung sieht eine Fertigstellung des neuen Kesselhauses im Jahr 2031 vor. Nach der nun erfolgten Vertragsunterzeichnung wird die KEVO GmbH & Co. KG des Projektentwicklers Kruse mit der Bestandsaufnahme und Planung beginnen. Die Einreichung eines genehmigungsfähigen Bauantrages ist für Anfang 2027 vorgesehen. Nach Fertigstellung wird das Kesselhaus betriebsfertig als neue Veranstaltungshalle an die Stadt Krefeld übergeben. „Gemeinsam mit unserem Baupartner und dem Planungsteam freuen wir uns auf eine spannende und anspruchsvolle Aufgabe. Die neue Veranstaltungshalle wird ein neues Highlight für Krefeld und darüber hinaus werden.“ betonen die beiden Verantwortlichen der KEVO, Angelika Schmidt und Vincent Kruse.
Bestandteil der unterzeichneten Verträge ist eine Absicherung für die Stadt Krefeld. Der Kaufvertrag für das Grundstück steht unter der „aufschiebenden Bedingung“, dass eine Baugenehmigung erteilt und die Kostenobergrenze nicht überschritten wird. „Ansonsten hat die Stadt rechtlich die Möglichkeit, vom Grundstückskauf zurücktreten“, erklärt Bau- und Planungsdezernent Marcus Beyer, der die Verträge vor dem Notar als Bevollmächtigter der Stadt Krefeld unterzeichnet hat. Die vertraglich festgesetzte Kostenobergrenze von 87,2 Millionen Euro netto bewege sich deutlich innerhalb des vom Rat freigegebenen Budgets.
Sofern eine Baugenehmigung erteilt und die Kostenobergrenze seitens KEVO GmbH & Co. KG bestätigt werde, sei die Stadt zur Weiterbeauftragung verpflichtet. Gleichzeitig wird der Grundstückskaufvertrag erst wirksam, wenn beide Erfolgsfaktoren eingetreten sind – so wird die Stadt zu keinem Zeitpunkt Eigentümerin des Kesselhauses, ohne dass eine Baugenehmigung sowie ein verbindliches Angebot des Projektentwicklers vorliegen, innerhalb des Kostenrahmens von 87,2 Millionen Euro zu bleiben. Beschlossen hatte der Stadtrat auch eine Parkpalette auf dem nahegelegenen Parkplatz hinter dem Stadthaus und das Zentrale Gebäudemanagement (ZGM) mit Planung und Bau beauftragt. Die Kosten hierfür sind auf sechs Millionen Euro festgesetzt worden.
Sowohl Musik- und Sinfoniekonzerte, Events und Tagungen verschiedener Art als auch traditionelle Veranstaltungen aus dem Krefelder Brauchtum werden in der neuen Halle möglich sein. Für das Kesselhaus sind zur Optimierung der Akustik insbesondere für Sinfoniekonzerte der Niederrheinischen Sinfoniker des Theaters verschiedene zusätzliche Maßnahmen vorgesehen. Die Anhebung der Saaldecke um 2,5 Meter erhöht alleine das Raumvolumen um fast 30 Prozent. Außerdem sind Akustikrollos, Deckenreflektoren und veränderte Wandstrukturen geplant. Diese Variante berücksichtigt damit die Bedürfnisse des Orchesters.
Quelle: Stadt Krefeld

Animation des Kesselhauses als Veranstaltungshalle | Quelle: Stadt Krefeld