Mönchengladbach. Eine Million Euro investiert das Startup in seinen neuen Standort und plant bereits bis 2027 den Ausbau auf insgesamt 15 Arbeitsplätze. Spezialisiert hat sich Thrustworks auf die Verarbeitung spezieller Hochleistungslegierungen für die Raumfahrt und andere Hochtechnologiebranchen mittels modernster additiver Fertigung (3D-Druck). Am vergangenen Freitag wurde die Zentrale an der Flughafenstraße 81 nun offiziell eröffnet. Die WFMG – Wirtschaftsförderung Mönchengladbach GmbH hatte die Ansiedlung gemeinsam mit dem Flughafen vorbereitet und auch die Akquise von Fördermitteln ermöglicht.
Ein junges Unternehmen, das hochqualifizierte Arbeitsplätze schafft. Das nennenswerte Summen in seinen neuen Standort am Flughafen investiert. Das im Bereich Produktion tätig ist und mittels nachhaltiger und ressourcenschonender Fertigungsmethoden die Luft- und Raumfahrt sowie weitere Hochtechnologiebranchen wie den Energiesektor adressiert. Und das sämtliche Prozesse in Deutschland und im Umkreis von maximal zwei Autostunden umsetzt: In Summe könnte ein solches Unternehmen durchaus als Blaupause dienen für diejenige Kategorie von Firmen, die vermehrt in Mönchengladbach entstehen oder angesiedelt werden sollen, wenn es darum geht, den Wirtschaftsstandort zukunftsfähig aufzustellen.
Erfreulicherweise ist dieses Unternehmen keine theoretische Idealvorstellung, sondern ein real existierendes: die Thrustworks GmbH, 2023 gegründet und nun von Rommerskirchen an den Flughafen Mönchengladbach (MGL) verlagert. Am Freitag wurde der Standort im Beisein zahlreicher Wegbegleiter und Geschäftspartner offiziell eröffnet – und das Startup hat dort einiges vor. „Mit der Inbetriebnahme unseres Standorts in Mönchengladbach setzen wir einen entscheidenden Schritt für die Zukunft von Thrustworks. Der Wirtschaftsstandort bietet uns optimale Bedingungen, um unsere innovativen Fertigungstechnologien weiterzuentwickeln und in enger Zusammenarbeit mit Partnern aus der Raumfahrt- und Hochtechnologiebranche zu wachsen“, sagt Felix Thiel stellvertretend für die mit Christopher Mihm und Alexander Albrecht insgesamt drei Geschäftsführer und Gründer. „Darüber hinaus bieten uns die Planungen zur Standorterweiterung des Flughafens Mönchengladbach weitere Wachstumspotenziale.“
„Thrust“ ist englisch für „Schub(kraft)“, somit gibt der Name des Unternehmens bereits im wahrsten Sinne des Wortes die Richtung vor: Luft- und Raumfahrt, Energieindustrie, aber auch Motorsport, allesamt Branchen also, in denen additive Fertigung zunehmend an Bedeutung gewinnt. Ziel von Thrustworks ist es, den Standort zu einem Zentrum für die Verarbeitung refraktärer Metalle mittels 3D-Druck zu entwickeln. Dabei entstehen nicht nur Bauteile für die Luft- und Raumfahrtindustrie, sondern auch neue Prozesse für besonders widerstandsfähige Hochleistungsmaterialien wie Niob- oder Nickel-Legierungen, Titan sowie Wolfram, die im Einkauf teilweise mehr als 2.000 Euro pro Kilogramm kosten. Gearbeitet wird mit Maschinen der Firma Trumpf und der Serie Truprint 2000 und 3000.
Vom Vorprozess über die additive Fertigung selbst und den Nachprozess (z.B. Wärmebehandlung sowie Beschichtung/Oberflächenveredelung) bis hin zur Qualitätskontrolle (über verschiedene Prüfverfahren) wird die gesamte Prozesskette am neuen Standort umgesetzt. „Thrustworks steht für modernste Fertigungsmethoden, visionäres Denken und nachhaltige Produktion“, sagte Dr. Ulrich Schückhaus, Geschäftsführer des Flughafens und Vorsitzender der WFMG-Geschäftsführung, in seiner Begrüßungsrede. „Besonders hervorheben möchte ich die enge Zusammenarbeit zwischen dem Unternehmen, dem Team des Flughafens und der WFMG. Durch die Beratung gezielter Fördermittel in enger Kooperation mit den Finanzierungspartnern konnte die Ansiedlung dieses zukunftsorientierten Unternehmens unterstützt werden. Dies zeigt, wie wirtschaftliche Entwicklung und Innovationsförderung in der Region Hand in Hand gehen.“
Bereits vor einigen Wochen hatten die WFMG und Oberbürgermeister Felix Heinrichs im Rahmen des 100. gemeinsamen Unternehmensbesuchs Thrustworks sowie Germandrones am MGL besucht. Die beiden Firmen waren für diesen Anlass nicht zufällig ausgewählt worden, stehen sie doch exemplarisch für eine Reihe weiterer innovativer Jungunternehmen wie Alpha Air oder Vertical Mission Training, die sich ebenfalls bereits am Innovationsflughafen angesiedelt haben. „Wir sehen in Mönchengladbach einen zukunftsfähigen Standort mit guten Entwicklungsperspektiven“, betonen daher auch die drei Geschäftsführer von Thrustworks. „Die Stadt bietet eine wachsende Technologielandschaft, die für unser Unternehmen ideale Voraussetzungen schafft. Zudem profitieren wir von der engen Anbindung an wissenschaftliche Einrichtungen und Forschungspartner, die uns in der Weiterentwicklung unserer Technologien unterstützen.“ Dazu komme die unbestritten strategisch günstige Lage der Stadt und des MGL.
Quelle: WFMG

Von links: Dr. Ulrich Schückhaus (Geschäftsführer Flughafen und Vorsitzender der WFMG-Geschäftsführung), Andreas Ungar (Geschäftsführer Flughafen), Christopher Mihm (Geschäftsführer Thrustworks GmbH), OB Felix Heinrichs sowie die weiteren Thrustworks-Geschäftsführer Felix Thiel und Alexander Albrecht | Foto: Carlos Albuquerque für WFMG