NRW. In Nordrhein-Westfalen geht ein weiteres wichtiges Vorhaben zum Aufbau der Wasserstoffwirtschaft an den Start. Das im Rheinischen Revier ansässige Familienunternehmen Neuman & Esser wird mit dem Projekt MAPEVA (Modular-Agile Produktion von Elektrolyse-Verdichter-Anlagen) eine Serienproduktion in Übach-Palenberg bei Aachen aufbauen. Das Projekt soll dazu beitragen, dass individuelle Anforderungen an Elektrolyseure bedient werden können. Damit sollen Standardisierungen geschaffen werden, um so Herstellungskosten langfristig zu senken. Bundes- und Landesregierung fördern das Projekt mit 26 Millionen Euro. Das Land NRW trägt davon 7,8 Millionen Euro. Bei dem Projekt handelt es sich um ein Important Project of Common European Interest (IPCEI). Diese Vorhaben können aufgrund ihrer besonderen Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit, Nachhaltigkeit und Wertschöpfung in Deutschland und der EU höhere staatliche Zuschüsse erhalten, als dies sonst möglich wäre.
Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur: „Wasserstoff ist nur ein kleines Molekül, hat aber große Bedeutung für die Transformation unseres Energiesystems. Elektrolyseure werden weltweit nachgefragt und mit dem Projekt MAPEVA wird eine Serienproduktion für Elektrolyseure aufgebaut. Hier bei uns entstehen also eben jene Anlagen, die für die Produktion von grünem Wasserstoff dringend benötigt werden. Indem wir die Entwicklung und Herstellung dieser Technologie ausbauen, können wir zukunftsfähige Arbeitsplätze in Nordrhein-Westfalen schaffen und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Produktion von grünem Wasserstoff leisten.“
Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Dr. Robert Habeck: „Für den Markthochlauf der Wasserstofferzeugung sind Kostensenkungen zentral. Diese werden insbesondere durch die Fertigung im industriellen Maßstab erreicht. Das Projekt MAPEVA leistet hier einen wichtigen Beitrag, dezentrale Erzeugungsanlagen kostengünstig aufbauen und betreiben zu können. Damit wird die Dekarbonisierung des Verkehrs und anderer Sektoren ermöglicht – unabhängig vom Anschluss ans Wasserstoffkernnetz. Die Förderung des Projekts im Rahmen des IPCEI Wasserstoff adressiert damit wichtige Ziele der Nationalen Wasserstoffstrategie.“
Stefanie Peters, Geschäftsführerin NEUMAN & ESSER: „Neuman & Esser empfängt die IPCEI Förderung von Bund und Land, um als regionales Unternehmen die Voraussetzungen für eine nachhaltige und wettbewerbsfähige Wasserstoffwirtschaft zu schaffen.
Die standardisierte Serienproduktion von Elektrolyseuren, kombiniert mit unserer einzigartigen Erfahrung mit Verdichtersystemen, ermöglichen es, Wasserstoff effizient und kostengünstig bereitzustellen. Hierfür entwickeln wir ein integriertes System aus Elektrolyseur, Verdichter und Speicher, zur Produktion von komprimiertem grünem Wasserstoff beispielsweise für Mobilitätsanwendungen. Wir nutzen für dieses Vorhaben das Momentum der PEM-Technologie und schauen gleichzeitig in die Zukunft des Stack-Marktes und der Elektrolyse. Unsere Anlagen werden dazu ausgelegt sein, höchstmögliche Effizienz ressourcenschonend zu erreichen, indem sie sich der jeweils akut führenden Technologie bedienen.“
Hintergrund
Um den langfristigen Bedarf an Wasserstoff, insbesondere in der Industrie, dem Verkehr und dem zukünftigen Energiesystem decken zu können, treibt das Land NRW die Entwicklung und Errichtung von Elektrolyseuren zur heimischen Erzeugung von Wasserstoff voran. In Nordrhein-Westfalen werden bereits an zahlreichen Orten Elektrolyseanlagen mit einer Gesamtleistung von über 400 Megawatt geplant, gebaut oder betrieben.
Darüber hinaus wird das Energie- und Industrieland Nordrhein-Westfalen einen Großteil seines Wasserstoffbedarfs importieren müssen. Daher sind der Aufbau internationaler Kooperationen und Partnerschaften sowie die Errichtung einer grenzüberschreitenden Wasserstoff-Infrastruktur weitere zentrale Hebel. Hierzu hat das Land als erstes Bundesland im Juli 2024 ein Wasserstoff-Importkonzept veröffentlicht.
Nordrhein-Westfalen arbeitet an zahlreichen weiteren Stellschrauben, damit der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft zeitnah gelingt. Mit dem im August 2024 veröffentlichten Neun-Punkte-Papier hat das Land konkrete Vorschläge und Forderungen formuliert, wie der Wasserstoff-Hochlauf schneller umgesetzt werden kann.
Diese Dokumente und weitere Informationen zum Aufbau der Wasserstoff-Wirtschaft in NRW sind hier zu finden: www.wirtschaft.nrw/wasserstoff.
Die bei NRW.Energy4Climate angesiedelte Wasserstoffleitstelle H2.NRW des Landes Nordrhein-Westfalen ist die zentrale Anlaufstelle für alle Themen im Bereich der Wasserstoffwirtschaft. Damit unterstützt das Land Unternehmen, Kommunen, Infrastrukturbetreiber, Mobilitätsanbieter, Wasserstoffproduzenten und weitere Akteurinnen und Akteure der Wasserstoffwirtschaft.