Dormagen. In St. Peter steht eine der größten Glas-Recycling-Anlagen Europas. Was genau an Fläche, Logistik und Komplexität sich hinter der beeindruckenden Zahl von 200.000 Jahrestonnen aufbereiteter Glasscherben verbirgt, erfuhren Bürgermeister Erik Lierenfeld, SWD-Geschäftsführer Michael Bison und Lidia Wygasch-Bierling, SWD-Projektleiterin Unternehmensservice, jetzt beim Besuch der GRI Glasrecycling GmbH.
„2,4 Millionen Tonnen Glasverpackungen gehen pro Jahr in Deutschland in Umlauf, aber nur 1,9 Millionen Tonnen kommen zurück und werden dem Recycling zugeführt“, berichtete GRI-Geschäftsführer Stephan Müller. Zu 95 Prozent stammt das in St. Peter sortierte, von Störstoffen wie Deckel, Folien, Steingut oder Keramik mehrstufig gereinigte Glas aus der Containersammlung, den Rest machen aussortierte Flaschen aus Brauereien und Abfüllanlagen aus. „Jeder Bürger kann einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leisten, indem er Altglas ordnungsgemäß entsorgt, denn Glas ist zu 100 Prozent ohne Qualitätsverlust recycelbar“, betonte Christoph Bildstein, Geschäftsführer der REMONDIS Recycling GmbH, zu der GRI gehört und die mit zwölf Anlagen Europas führender Glas-Recycler ist. Auch das Traditionsunternehmen Weck, das in Deutschland Synonym für die Technik des Haltbarmachens durch Einkochen steht, bezieht seine Rohstoffe von REMONDIS.
Hohe Energiepreise und Fachkräftemangel treffen das Unternehmen
Beim Rundgang über das Betriebsgelände kamen zwischen den in der Sonne glitzernden Glasbergen auch unternehmerische Herausforderungen zur Sprache. Die im internationalen Vergleich hohen Energiepreise in Deutschland zum Beispiel. Schon heute, so Bildstein, komme ein relevanter Anteil der Glasverpackungen, die in Deutschland verkauft werden, aus dem Ausland. Dort werde dann auch der Rohstoff bezogen. Andersherum funktioniert das allerdings auch: Just während des Unternehmensbesuchs macht sich eine große Lieferung aufbereiteter Glasscherben auf den Weg zum Stürzelberger Industriehafen und von dort rheinabwärts nach Moerdijk in den Niederlanden, wo Ardagh Glass daraus grüne Flaschen für eine weltweit bekannte niederländische Brauerei herstellt. Auch Personalmangel drückt bei GRI. Betriebsleiter Achim Schlossmacher könnte mehr Menschen beschäftigen, wenn es denn Bewerber für die körperliche Arbeit gäbe.
Mit dem Recycling von Photovoltaik-Elementen baut REMONDIS derzeit einen neuen Geschäftszweig auf, der, wenn die Anlagen der ersten Generation demnächst durch leistungsstärkere ersetzt werden, ein rentables Geschäft zu werden verspricht. „Wir sind ein großer Player im Bereich Entsorgung und damit auch in der Pflicht, neue Verfahren und Lösungen zu entwickeln“, sagt GRI-Geschäftsführer Stephan Müller. Ein Sparringspartner ist dabei auch die Auto-Industrie. Mit der lotet REMONDIS aktuell Möglichkeiten für ein hochwertiges Recycling von Autoglas aus.
Quelle: Stadt Dormagen
In St. Peter steht eine der größten Glas-Recycling-Anlagen Europas. Was genau an Fläche, Logistik und Komplexität sich hinter der beeindruckenden Zahl von 200.000 Jahrestonnen aufbereiteter Glasscherben verbirgt, erfuhren Bürgermeister Erik Lierenfeld, SWD-Geschäftsführer Michael Bison und Lidia Wygasch-Bierling, SWD-Projektleiterin Unternehmensservice, jetzt beim Besuch der GRI Glasrecycling GmbH. | Foto: Stadt Dormagen