Mönchengladbach. Vier Jahre sind seit dem ersten vom Verein Wissenscampus e.V. initiierten Gutachten für das ehemalige Polizeipräsidium vergangen. In dieser Zeit sind nicht zuletzt dank ehrenamtlicher Arbeit wesentliche Meilensteine erreicht worden, um das zentral gelegene Grundstück mit seiner denkmalgeschützten Bausubstanz als Wissens- und Innovationscampus neu zu entwickeln. 2022 konnte das Gelände an der Theodor-Heuss-Straße durch die Stadt erworben werden, im Sommer 2023 folgte der Förderbescheid des Landes. Dieses Jahr konnte bereits das Team der neu gegründeten Wissens- und Innovationscampus GmbH (WICMG) besetzt werden. Nach und nach ziehen erste Zwischennutzungen auf das Gelände. Nun hat der ehrenamtliche Wissenscampus Mönchengladbach e.V. das Nutzungskonzept für den Wissens- und Innovationscampus fortgeschrieben und am Mittwoch, den 12. Juni, der Stadt übergeben.
Oberbürgermeister Felix Heinrichs nahm das Konzept zusammen mit der Technischen Beigeordneten Claudia Schwan-Schmitz und WICMG-Geschäftsführerin Eva-Maria Heiß entgegen. Heinrichs: „Anfang dieses Jahres konnten wir durch intensive Beratung des Landes einen neuen Kurs für den Wissens- und Innovationscampus einschlagen. Während wir zuerst von einer geschlossenen Gesamtmaßnahme ausgegangen sind, haben wir jetzt die Möglichkeit, das Areal Schritt für Schritt in Teilbauabschnitten zu realisieren. Auf diesem Weg wollen wir nun die Voraussetzungen für StartUp-Förderung und spätere Nutzer wie die Junior-Uni herstellen. Dafür ist das Nutzungskonzept wichtig, das jetzt in Kooperation mit dem Verein Wissenscampus MG e.V. fortgeschrieben worden ist. Hier zeigt sich einmal wieder, wie eng und konstruktiv in Mönchengladbach die Zusammenarbeit zwischen freier Wirtschaft, engagierten Unternehmer*innen und der Stadt ist. Das zeichnet unseren Standort aus und trägt dazu bei, den Strukturwandel zum Gelingen zu bringen.“
Dr. Norbert Miller, Co-Vorsitzender des Vereins Wissenscampus, überreichte das Werk gemeinsam mit den Vorstandskollegen Hartmut Wnuck, Dr. Thomas Grünewald, Dr. Gregor Bonin und Norbert Bienen sowie Susanne Feldges von nextMG e.V. an die Stadt. Unterstützt worden waren sie im Vorfeld unter anderem von den Vereinsmitgliedern Fritz Otten und Ralf Jüngermann. Miller: „Wir haben uns der gemeinsamen Sache verschrieben, den Strukturwandel zu nutzen, um die Stadt nach vorne zu bringen. Dafür ist es besonders wichtig, Kinder früh für MINT-Themen zu begeistern, Gründungen zu fördern und neue Projekte in den Bereichen Textil, Aviation und Cyber Security zu starten. Für all das kann und soll der Wissenscampus ein Ort werden. Wir zeigen nun auf, dass die verschiedenen Nutzungen mit ihren jeweiligen Ansprüchen neben- und miteinander auf dem Gelände unterkommen können. Mit dem Nutzungskonzept stecken wir hier einen groben Rahmen ab, der im Hinblick auf die tatsächlichen Bedarfe konkretisiert werden wird, die sich in den kommenden Jahren entwickeln. Denn eins ist klar: Wir dürfen keine Zeit verlieren und müssen starten. Dieser Gedanke verbindet die mittlerweile 71 Mitglieder des Vereins.“
Auch für WICMG-Geschäftsführerin Eva-Maria Heiß bildet das fortgeschriebene Nutzungskonzept eine wertvolle Arbeitsgrundlage. „Das fortgeschriebene Nutzungskonzept stellt für uns einen guten Rahmen dar, um zeitnah in Teilentwicklungen eintreten zu können. Die vorbereitenden Gutachten zum Boden- und Gebäudezustand, der Vermessungen und der technischen Gebäudeausrüstung (TGA) werden zurzeit erstellt und bilden die Basis, auf der wir den Projektsteuerer und den Generalplaner ausschreiben, sowie einzelne Teilförderanträge stellen können, um Schritt für Schritt den Campus zu entwickeln.“ Die WICMG ist eine eigens gegründete GmbH der Stadt, die für die Unterhaltung des Geländes, für Zwischennutzungen sowie primär für die Beantragung von Fördermitteln und deren Umsetzung zuständig ist.
Claudia Schwan-Schmitz, Technische Beigeordnete der Stadt und Mitglied im Aufsichtsrat der WICMG ergänzt: „Mir war es wichtig, die guten Kontakte zum Bauministerium zu nutzen, um pragmatische Wege auszuloten. Bei der Begehung vor Ort sind direkt eine ganze Reihe Ideen für schnelle Umsetzungsschritte entstanden, die bei arbeitsintensiven Folgeterminen vertieft werden konnten. Da der Wissenscampus ein Ort für Forschung, Innovation und Lehre werden soll, ist die Zusammenarbeit mit den lokalen Unternehmen, der Hochschule und bereits gestarteten Projekten wie der JuniorUni oder der Gründungsfabrik MG nebst SkillzUp unerlässlich.“
Dr. Miller versicherte, dass der Verein Wissenscampus e.V. seine Rolle auch im weiteren Prozess darin sieht, sein Wissen um komplexe Prozesse und konkretes Handeln zur Verfügung zu stellen, die unterschiedlichen Akteure zu verbinden und mit dazu beizutragen, dass der Wissens- und Innovationscampus so schnell wie möglich sicht- und erlebbare Gestalt zum Nutzen der Stadt und der Region annimmt. „Die Vision beginnt – nach Jahren der nötigen und mühsamen Vorarbeit – zu leben“, so Miller.
Quelle: Stadt Mönchengladbach
Mitglieder des Vereins Wissenscampus e.V. überreichten das Nutzungskonzept 2.0 an Vertreter der Stadt. Mit dabei v.l.: Fritz Otten (Mitglied), Norbert Bienen (Vorstand), Claudia Schwan-Schmitz (Technische Beigeordnete), Felix Heinrichs (Oberbürgermeister), Susanne Feldges (nextMG), Dr. Gregor Bonin (Vorstand), Hartmut Wnuck (Vorstand), Eva-Maria Heiß (Geschäftsführerin WICMG), Dr. Thomas Grünewald, Dr. Norbert Miller | Foto: Stadt Mönchengladbach