Krefeld. Große Wertschätzung durch hochrangige Unternehmensvertreter, durchgehend gute Perspektiven für die Krefelder Standorte plus einige aussichtsreiche Ansatzpunkte für mögliche Neuansiedlungen: So lautet das Fazit der jüngsten Japan-Reise einer Delegation unter Leitung von Oberbürgermeister Frank Meyer. Während des einwöchigen Aufenthalts wurden sechs der in Krefeld ansässigen japanischen Unternehmen an ihrem Hauptsitz besucht, wobei in den meisten Fällen auch eine ausführliche Besichtigung der Produktion auf dem Programm stand.
Dies war gleich beim ersten Firmenbesuch der Fall, der die Delegation zur Zentrale von Tamasu Butterfly führte, des seit 2016 in Krefeld ansässigen Spezialisten für Tischtennis-Equipment. Der Sitz des Unternehmens ist in Torokozawa im Nordwesten von Tokio. Nach der Begrüßung durch die Präsidentin und Geschäftsführerin Takako Osawa konnte die Delegation die handarbeitsintensive Holz- und Belagproduktion für Tischtennisschläger in Augenschein nehmen. Zurück in Tokio ging es in die neue Zentrale des seit 2004 im Europark Fichtenhain ansässigen Unternehmens Hitachi High-Tech. Präsident und CEO Takashi Iizumi begrüßte die Gäste und bedankte sich für die langjährige Unterstützung des deutschen Standortes durch die Stadt und Wirtschaftsförderung Krefeld.
Einen ganzen Tag widmete die Delegation dem Besuch des Hauptsitzes der Firma Nachi in der an der Nordküste auf der anderen Seite der japanischen Alpen gelegenen Stadt Toyama. Dort war der Chairman und CEO der Nachi-Fujikoshi Corp., Hiroo Honma, Gastgeber und lud die Delegation im Anschluss an die Besichtigung von Produktion, Showroom und dem firmeneigenen Museum auch in das heute als Gasthaus genutzte ehemalige Privathaus des Firmengründers ein. Erstmals seit der Ansiedlung der Nachi Europe GmbH im Jahr 2005 an der Bischofstraße hat eine städtische Delegation die Firmenzentrale des Spezialisten für Robotik besucht.
Schon deutlich länger in Krefeld ansässig ist die Europazentrale des Werkzeugmaschinenherstellers Okuma. 1989 wurde der Bau des ersten japanischen Unternehmens im Europark Fichtenhain in Betrieb genommen. Für den Besuch des Hauptsitzes ging es für die Delegation mit dem Shinkansen-Schnellzug in das rund 350 Kilometer südwestlich von Tokio gelegene Nagoya, um unweit der Millionenstadt mehrere Produktionsstätten des Unternehmens zu besuchen. Auch hier wurden die Gäste aus Krefeld hochrangig empfangen, durch den Präsidenten Dr. Atsushi Ieki und den CEO der Okuma Europe GmbH, Takeshi Yamamoto.
Nahezu unmittelbarer Nachbar im Europark Fichtenhain, in Japan mit der Zentrale aber über hundert Kilometer entfernt, ist die Firma Kawai, so dass es einer weiteren Shinkansen-Fahrt bedurfte, um das Headquarter in Hamamatsu zu besuchen. Hier stand neben einer ausführlichen Besichtigung der Piano-Produktion auch eine Kostprobe musikalischer Fähigkeiten auf dem Programm. Ein Höhepunkt war das Treffen mit dem neuen Präsidenten Kentaro Kawai, der seit kurzem in vierter Generation das 1927 gegründete Unternehmen leitet, das in Krefeld seit 1992 seine Europa-Zentrale hat. Im Krefelder Hafen ansässig ist der Automobilzulieferer THK Rhythm Automotive mit Zentrale in Tokio. Das Unternehmen ist aber auch in Hamamatsu mit großen Produktionsstätten vertreten. Hier wurde die Krefeld-Delegation zum Abschluss ihrer Reise vom eigens aus Tokio angereisten Direktor der Holding THK Co. Ltd., Nobuyuki Maki, empfangen und persönlich durch die beeindruckend großen Hallen geführt. Dort werden, vergleichbar mit dem Gelleper Werk für die hiesigen Hersteller, Lenkungs- und Fahrwerkselemente für die japanische Automobilindustrie gefertigt.
Neben den Firmenbesuchen konnte die Delegation, der unter anderem auch Wirtschaftsdezernent Eckart Preen, Hafen-Geschäftsführer Patrick A. Wisotzky und WFG-Prokurist Andreas Struwe angehörten, auch Vertreter der Deutschen Industrie- und Handelskammer in Japan und der Deutschen Botschaft in Tokio kennenlernen. Zudem wurde der Standort Krefeld im Rahmen einer von NRW-Global Business organisierten Abendveranstaltung mit rund zwei Dutzend Vertretern verschiedener Unternehmen und Institutionen präsentiert. Dabei wurde deutlich, dass in Japan nach wie vor ein großes Interesse am Standort Nordrhein-Westfalen besteht und es einige konkrete Ansiedlungsinteressenten gibt, die für die neu geknüpften Kontakte und die anschließende Unterstützung vor Ort dankbar sind. „Die Stadt Krefeld als einer der wichtigsten Standorte japanischer Unternehmen in NRW hat hierbei gute Perspektiven – auch dank der direkten Kontakte, die auf solchen Reisen geknüpft werden“, sagt Wirtschaftsdezernent Eckart Preen.
Quelle: Stadt Krefeld
Der CEO der Firma Okuma, welche auch eine Zweigstelle in Krefeld besitzt, empfängt Oberbürgermeister Frank Meyer. | Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation