Neukirchen-Vluyn. Das junge, klimaresiliente Wohnquartier Niederberg 1/2/5 schlägt auf dem ehemaligen Bergbaugelände die Brücke zwischen den Stadteilen Neukirchen und Vluyn. Eine Entwicklungsvereinbarung zwischen dem Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen und der Stadt Neu-kirchen-Vluyn legt jetzt den Grundstein für die weitere Nutzungsanreicherung und eine Zukunft als moderner und nachhaltiger Stadtteil.
Den Rahmen der Stadtentwicklungsmesse Polis Convention in Düsseldorf nutzen Bürgermeister Ralf Köpke und Henk Brockmeyer, Geschäftsführer der Landesgesellschaft NRW.URBAN, um die Eckpfeiler der jetzt anstehenden, gemeinsamen Entwicklungs-schritte mit Unterstützung der Landesinitiative Bau.Land.Leben zu vereinbaren. Konkret geht es um die Wiedernutzung weiterer Flächen mit teils noch vorhandener, historischer Bausubstanz und denkmalgeschützten Fördertürmen im Eigentum der RAG Montan Immobilien. Die Entwicklungsziele der Stadt sehen auf 9 ha Flächen neben weiteren Wohneinheiten Raum für Nahversorgungsstrukturen, Dienstleistungen und nicht-störendes Gewerbe, Hotellerie/ Gastronomie- und Gesundheitsangebote vor.
Um diese Entwicklungsziele auf einem Standort Realität werden zu lassen, der sich städtebaulich und infrastrukturell hervorragend geeignet zeigt, jedoch ökonomisch aufgrund seines hohen Aufklärungs- und Anentwicklungsbedarfs keine Impulse erwarten lässt, wird das Land mit seinem Werkzeug „Bau.Land.Partner+“ tätig. Dazu übernimmt die Landestochergesellschaft NRW.URBAN die Moderation zwischen der bisherigen Flächeneigentümerin RAG MI und der Stadt und führt Untersuchungen und Gutachten mit dem Ziel einer fairen und transparenten Aufwandsteilung durch. Diese werden dem Entwicklungsträger schließlich im Rahmen eines städtebaulichen Vertrags übertragen.
Bürgermeister Ralf Köpke: „Mit Bau.Land.Partner+ sind wir auf sehr gutem Wege, die Quartiersentwicklung Niederberg von einem attraktiven und durchgrünten Wohngebiet zu einem zukunftsgerechten, lebendigen Stadtteil für Familien, Fachkräfte und Arbeitgeber der gesamten Region zu erweitern.“
Henk Brockmeyer, Geschäftsführer der NRW.URBAN: „Flächenreaktivierung ist aufwändig und stellt jede Kommune vor die Ressourcenfrage. Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen hat ein wirkungsvolles Konstrukt geschaffen, um städtebaulichen Flächenpotenzialen selbst dann eine Chance zu geben, wenn die Vornutzung große wirtschaftliche Fragezeichen hinterlassen hat. Wir freuen uns darauf, in Neukirchen-Vluyn für Klarheit, Vermittlung und bestenfalls Entwicklung sorgen zu dürfen.“
Mit Artenschutz-, Baugrund-, Boden-, Verkehr- und Schallgutachten, Untersuchungen zu Instandhaltungs- und Herrichtungskosten, Rahmenplanung und infrastrukturelle Objektplanungen werden Flächen und Gebäude jetzt intensiv auf planerische Möglichkeiten und wirtschaftliche Machbarkeit untersucht. 90% der Gutachtenkosten kommen dabei aus dem Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Hürde der Gebietsentwicklung wird per notariellem Kaufangebot der Eigentümerin an die Stadt und städtebaulichem Vertrag genommen und die Vorleistung der öffentlichen Hand amortisiert sich durch die Gebietsentwicklung rück-wirkend.
Zum Hintergrund: Bau.Land.Partner+ ist Teil der Initiative Bau.Land.Leben des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen. Das Unterstützungsangebot für Städte und Gemeinden hat zum Ziel, auch herausfordernde, untergenutzte oder brachgefallene Flächen im Bestand in die Wiedernutzung zu bringen und so zugleich den Freiraum zu schonen. Dazu stehen Fachleute seitens der Landestochter NRW.URBAN zur Seite.
Quelle: Stadt Neukirchen-Vluyn
Klaus-Dieter Büttner, Tanja Fischer und Henk Brockmeyer von NRW.URBAN, Bürgermeister Ralf Köpke und Wirtschaftsförderin Ulrike Reichelt (v.l.) | Foto: Stadt Neukirchen-Vluyn