26. April 2024

Nachhaltige Wege bei der Vermarktung des Industrieparks Elsbachtal

Jüchen. Bei der Vermarktung der Flächen des geplanten interkommunalen Gewerbegebietes Industriepark Elsbachtal spielen nicht nur wirtschaftliche, sondern auch Nachhaltigkeits­kriterien eine wichtige Rolle. Die Wirtschaftsförderungen der Städte Grevenbroich (GFWS) und Jüchen haben dazu gemein­sam mit der Eigentümerin RWE Power AG ein innovatives und zukunftsweisendes Verfahren auf den Weg gebracht. Damit soll sichergestellt werden, dass Nachhaltigkeitskriterien bereits in den ersten Überlegungen zur Flächenvergabe berücksichtigt werden. Nach einer ersten Qualifizierungsrunde wurden nun Unternehmen ausgewählt, mit denen weitere Gespräche geführt werden.

Der Industriepark Elsbachtal, ein interkommunales Gewerbe­gebiet der Städte Jüchen und Grevenbroich, bietet mit einer Fläche von 42 ha viel Raum für neue Gewerbeansiedlungen. Dabei ist das Areal an der ehemaligen Bundesautobahn 540, heute B59n, als Industriegebiet ausgewiesen und richtet sich vorrangig an größere Gewerbebetriebe mit 24/7-Betrieb, indus­trielle Produktionen und sogenannte Störfallbetriebe, die nicht
unmittelbar in oder angrenzend an Wohngebiete angesiedelt werden können.

Innovatives Flächenvergabeverfahren
Um geeignete Unternehmen anzusprechen, haben die Kom­munen gemeinsam mit RWE Power zunächst einen Kriterien­katalog zur Vergabe der Flächen entwickelt. Klassische Kriterien wie Arbeitsplatzdichte und -qualität und Gewerbesteuer­aufkommen wurden ebenso berücksichtigt wie Kriterien der ökologischen, ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeit. Dazu zählen die Reduzierung der versiegelten Fläche, die Einrichtung von Betriebskantinen, Umsetzung von Dachbegrünungen, Aus­bildungsangebote und betriebliche Weiterbildung oder die Darstellung des regionalen Engagements. Abgefragt wurde auch, inwieweit regionale Lieferanten von der Ansiedlung profi­tieren und ob regionale Wertschöpfung stattfindet. Die Unter­nehmen wurden zu einem Bewerbungscoaching eingeladen, konnten Ihre Vorhaben vorstellen und erhielten Anregungen, die in die finale Bewerbung eingeflossen sind.

Im Ergebnis haben die Wirtschaftsförderungen gemeinsam mit der Eigentümerin RWE Power Belegungsvorschläge erarbeitet, die von den politischen Gremien in Grevenbroich und Jüchen bestätigt wurden. RWE Power wird als Eigentümerin der Flächen mit den ausgewählten Unternehmen konkrete Verkaufsge­spräche aufnehmen, sobald der Abschluss des Bebauungsplan­verfahrens absehbar ist.

Bis dahin werden den ausgewählten Unternehmen gemeinsame Gesprächsrunden angeboten, um Synergiepotenziale bei der Planung des Industrieparks auszuloten. Wird eine zentrale Wärmeversorgung angestrebt oder setzt man auf individuelle Lösungen? Welchen Bedarf an technischer Infrastruktur haben die Unternehmen? Geprüft werden soll auch, ob weitere Themen gemeinsam gedacht werden können, um Kosten und Ressour­cen zu sparen: Benötigt beispielsweise jeder eine Kantine, einen

Betriebskindergarten, einen Shuttleservice vom Bahnhof oder können diese und weitere Themen gemeinsam organisiert werden?

Eine erste Abstimmungsrunde mit den ausgewählten Firmen, an der auch Versorgungsunternehmen für Strom, Wasser und Telekommunikation teilgenommen haben, hat in dieser Woche stattgefunden. Ziel der gemeinsamen Gesprächsrunden ist es, bereits in einer frühen Phase des Ansiedlungsprozesses betriebsübergreifende Lösungen mit den neuen Nachbarn zu finden.

Quelle: Gemeinsame Pressemitteilung der Wirtschaftsförderungen der Städte Grevenbroich (GFWS) und Jüchen sowie RWE