Niederkrüchten. Das Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln analysiert im Rahmen seines „Kommunalrankings“ regelmäßig die unterschiedlichen Standortfaktoren der Städte und Gemeinden in NRW und stellt diese in einen Vergleich mit allen 10.648 Kommunen in Deutschland. Dabei werden verschiedene Aspekte beleuchtet, die unter anderem den Themen Wirtschaft, Beschäftigung, Arbeiten, Wohnen und Lebensqualität zugeordnet sind.
Seit den Kommunalwahlen 2020 habe sich die Welt verändert. Ukrainekrieg, wirtschaftliche Abkühlung in China, Angriffe auf Handelsschiffe aber auch inländische Herausforderungen wie beispielsweise die Digitalisierung führten dazu, dass die Sicherung wettbewerbsfähiger Standorte und die Schaffung attraktiver Lebensbedingungen Hochkonjunktur haben, so das Institut. Im Kontext der anstehenden Kommunalwahlen sei es daher hilfreich, Stärken, gute Entwicklungen und Handlungsbereiche der Kommunen herauszuarbeiten. Die Kernergebnisse für die Städte und Gemeinden in NRW lesen sich teils ernüchternd: Keine NRW-Kommune zähle aktuell zu den besten 1 Prozent Deutschlands. Aber: Jede Kommune in NRW habe die Möglichkeit, mit gezielter Politik erfolgreich zu sein. Mit Blick auf den Regierungsbezirk Düsseldorf hebt das Gutachten hervor, dass sich in den vergangenen Jahren neben Städten wie Monheim, Düsseldorf und Neuss auch kleinere Kommunen dynamisch entwickelt haben. Dazu haben die Gestaltung der Gewerbesteuerhebesätze, Zuwanderung und Anpassungen im Wohnumfeld beigetragen. Auch die Verfügbarkeit von Gewerbeflächen wird angeführt.
Mit Platz 27 wird hier die Gemeinde Niederkrüchten beispielhaft als eine solche kleinere Kommune aufgeführt. Beim Thema Wohnraumversorgung nennt das Institut Niederkrüchten als eine von acht Kommunen aus dem Regierungsbezirk, die es unter die Top 100 in NRW geschafft haben. Wesentliche Einflussfaktoren bei diesen seien die hohe Zahl an augenehmigungen und die Ausweitung des Wohnungsangebots in Form realisierter Wohnbauprojekte: „Gute Beispiele, wie die knapp 15.000 Einwohner zählende Gemeinde Niederkrüchten, zeigen bei der Schaffung von Wohnungsangeboten die Bedeutung einer strategischen Standort- und Kommunalpolitik. Seit 2019 sind die Überlegungen zur Weiterentwicklung des Wohnungsangebots in einen Masterplan gebündelt. Darauf aufbauend wurde 2020 im Gemeinderat eine strategische Grundausrichtung beschlossen, um den lokalen Wohnungsmarkt bedarfsgerecht und zukunftsorientiert weiterzuentwickeln. Landschaftlich und verkehrsgünstig attraktiv gelegen verfolgt die Gemeinde eine proaktive Wohnungsbaupolitik mit einem Fokus auf Mehrfamilienhäusern sowie sozial geförderter Mietseinheiten. Aktives Baulandmanagement, Baulückenkataster, kommunaler Grunderwerb und Nachverdichtung sollen einerseits verhindern, schon bestehende Überhänge von Einfamilienhäusern auszuweiten, sowie andererseits ein umweltverträgliches und zukunftsorientiertes Wohnungsangebot schaffen“, so ein Ergebnis des Kommunalrankings.
Beim Thema „Zugang zu naturnahen Flächen“ (Themenfeld Lebensqualität) schafft es Niederkrüchten als eine von nur drei Kommunen in die Top 100.
Die Ergebnisse der unterschiedlichen Themenbereiche fasst das Institut in einem „Niveau-Ranking“ (Wirtschaft, Wohnen, Arbeiten, Lebensqualität) und einem „Dynamik-Ranking“ zusammen. Letzteres zeigt die Entwicklung innerhalb der auslaufenden Kommunalwahlperiode seit 2020 auf und ordnet die Ergebnisse in einem deutschland-weiten Vergleich ein. 2020 war die Gemeinde Niederkrüchten beim Niveau-Ranking noch auf Rang 167 (von 395) gelandet, im neuen Gutachten verbessert sie sich auf Platz 136 (von 396). Im Dynamik-Ranking gab es gar eine Verbesserung von Platz 320 auf Platz 27 in NRW.
Bürgermeister Karl-Heinz Wassong ordnet die Ergebnisse des Kommunalrankings mit Blick auf die Gemeinde Niederkrüchten ein: „Wir haben gemeinsam in den letzten Jahren eine Strategie und einen roten Faden für die Zukunft unserer Gemeinde entwickelt. Hieran orientieren sich alle Maßnahmen in den Bereichen, die auch das Ranking beleuchtet. Insofern werte ich die Ergebnisse als Bestätigung der Arbeit von Verwaltung und Politik.“
Quelle: Gemeinde Niederkrüchten