23. June 2025

Stadtmarketing geht mit Krefelder Gefühl auf „Heimatreisen“

Krefeld. Unter dem Motto „Heimatreisen“ lädt das Stadtmarketing die Bürgerinnen und Bürger ab 2026 ein, die eigene Stadt zu erkunden. Bezirk für Bezirk sollen bis zum Jahr 2030 Bürgerprojekte gefördert, öffentliche Räume bespielt und Treffpunkte geschaffen werden. Die neue Strategie des Stadtmarketings, die im Ausschuss für Verwaltung, Ordnung und Sicherheit bereits vorgestellt wurde, schreibt das Konzept „Krefelder Perspektivwechsel“ fort, das seit 2015 frische Blickwinkel auf die Seidenstadt ermöglicht hatte. Viele Formate, die in dieser Zeit entstanden sind, etwa der Weihnachtsmarkt, das „FestiWall“ oder die Rhine Side, bleiben auch künftig erhalten und werden weiterentwickelt.

„Beim ‚Perspektivwechsel‘ ging es uns darum, den Blick der Krefelderinnen und Krefelder auf ihre eigene Stadt zu schärfen und zu verändern“, resümiert Oberbürgermeister Frank Meyer. „Dabei standen das Gemeinschaftsgefühl und die Lebendigkeit des öffentlichen Raums im Mittelpunkt. Krefeld hat sich als Stadt der Gegensätze gezeigt, die knatschbunt, vielfältig und lebendig ist.“ Nach dem Stadtjubiläum 2023 habe man dieses Gefühl noch „nachglühen“ lassen, auch um „frische Luft in den Kopf zu bekommen“. Jetzt sei es an der Zeit, die Konzepte fortzuschreiben, zu vertiefen und noch stärker nach außen zu tragen.

Der Markenkern „Stadt wie Samt und Seide“ und die Leitlinie „Kreativ – innovativ – weltoffen“ bleiben dabei erhalten. Neu etabliert wird das „Krieewelsch Jeföihl“ (Krefelder Gefühl), das als Prädikatsstempel in Form von Aufklebern oder Bierdeckeln künftig alle Aktivitäten begleiten soll. Dabei setzt Claire Neidhardt weiterhin auf die Beteiligung der Krefelderinnen und Krefelder. „Mehr als 100 Projekte und Initiativen aus der Bürgerschaft haben wir seit 2023 gefördert“, erzählt die Leiterin des Stadtmarketings. „Wir haben mit Hilfe unterschiedlicher Akteure der Stadtgesellschaft besondere Orte identifiziert, Impulse gesetzt und ein neues Selbstbewusstsein für unsere Stadt entwickelt. Diesen Ansatz möchten wir weiterverfolgen und unser Bild von Krefeld auch nach außen vermitteln.“

Dazu wird für jedes Jahr ein „Reisebezirk“ definiert, der besonders im Fokus der Aktivitäten stehen soll und wo sich aus dem nachbarschaftlichen Miteinander neue Formate herausbilden sollen. Für 2026 ist dies Nord, für 2027 West, für 2028 Süd, für 2029 Ost und für 2030 die Stadtmitte. Für das erste Jahr im Nordbezirk wird das Motto „Kosmopolit“ vorgegeben. Die Innenstadt soll darüber hinaus mit einer Sonderkampagne über den gesamten Zeitraum unterstützt werden, die im Zuge des Stärkungspakets 2.0 bereits beschlossen wurde. In der nach außen gerichteten Kommunikation soll das Krefelder Stadtgefühl zusammen mit den klassischen Sehenswürdigkeiten Interesse an der Seidenstadt wecken: Dies geschieht vor allem über den digitalen Kanal „#silkcityguide“. Die Veranstaltung „Kultur findet Stadt“ wird 2026 ausgesetzt und soll gemeinsam mit der Kulturszene neu konzipiert werden.

Das Krefelder Gefühl soll alle bekannten und neu entstehenden Veranstaltungen als Grundstimmung tragen. Claire Neidhardt nennt hier beispielhaft eine Neuauflage der „Eärpelstour“ durch die Gastronomie oder einen „Transistorradio-Abend“ in der ehemaligen Kaserne an der Kempener Allee. Für Frank Meyer steckt in diesem „Jeföihl“ eine „Renaissance einer Heimatliebe, die sich in Sprache ausdrückt“. Wie beim Feierabendmarkt „Eäte, Drenke, Danze“, dem Magazin „Vertäll“ oder der Band Schäng Blasius Flönz Rakete wurde bewusst ein Ausdruck auf Krieewelsch Platt gewählt, um Identifikation zu schaffen.

Dass Krefeld innerhalb weniger Tage bei verschiedenen Städterankings erst zur zweitglücklichsten Stadt Deutschlands erklärt wurde und dann in puncto Dynamik um mehr als 200 Plätze zulegen konnte, sei ein Beleg, dass sich die Stadt sich positiv entwickelt, meint der Oberbürgermeister: „Noch vor wenigen Jahren musste man meistens die Tabelle drehen, um Krefeld oben zu sehen.“ Bei den „Heimatreisen“ soll es nun spielerisch darum gehen, dem Geheimnis dieses neuen Krefelder Glücksgefühls auf die Spur zu kommen.

Quelle: Stadt Krefeld

Claire Neidhardt, Leiterin des Stadtmarketings, präsentiert gemeinsam mit Oberbürgermeister Frank Meyer das “Krieewelsch Jeföihl” als Kernthema der neuen Marketing-Strategie. | Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, D. Jochmann