Krefeld. Es ist ein entscheidender Schritt in Richtung Energieeffizienz und Klimaschutz: Das Zentrale Gebäudemanagement (ZGM) der Stadt Krefeld nimmt in Zusammenarbeit mit überregionalen Partnern die Erneuerung und Optimierung technischer Anlagen in zunächst 31 städtischen Gebäuden in Angriff. Konkret geht es um die Errichtung von Photovoltaikanlagen, die Installation von Wärmepumpen, die Umrüstung auf LED-Technik, hydraulische Abgleiche und den Einsatz von Sensorik. Gemeinsam mit der Deutschen Energie-Agentur (dena) und der Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate wurde nun die sogenannte Feinanalyse im Zuge des Energiespar-Contractings beauftragt. Bis Dezember 2024 soll sie abgeschlossen sein. Ab Anfang 2025 soll die Umsetzung der Maßnahmen beginnen.
Der Grundgedanke des Energiespar-Contractings besteht darin, dass der Vertragspartner der Stadt eine Einsparung gegenüber dem bisherigen Betrieb garantiert und notwendige Investitionen ausschließlich aus diesem Einsparbetrag finanziert. Er trägt dabei das gesamte wirtschaftliche und technische Risiko. In aller Regel wird die gesamte Planungsleistung während der Vertragslaufzeit vom Vertragspartner erbracht. Für die Anlagenerrichtung sucht sich der Vertragspartner in der Regel Unterstützung von regionalen Firmen, die aufgrund der räumlichen Nähe auch mit Garantieleistungen und Notfalleinsätzen beauftragt werden. Somit fließen in der Regel 60 Prozent der Investitionssumme als zusätzliches Auftragsvolumen ins örtliche Handwerk. „Wir sind überzeugt, unsere Klimaschutzziele mithilfe des Energiespar-Contractings schneller erreichen und damit einen wesentlichen Beitrag für eine energieeffiziente Zukunft leisten zu können“, so Rachid Jaghou, Betriebsleiter des ZGM.
„Die Stadt Krefeld geht hier vorbildlich voran“, betont Christian Mildenberger, Geschäftsführer von NRW.Energy4Climate. „Sie zeigt, dass Kommunen mit Energiespar-Contracting trotz schwieriger Haushaltslagen und mit geringer Personalkapazität umfangreich in Klimaschutz investieren und den Gebäudebestand sanieren können. Mit sechs weiteren Modellvorhaben bei Kommunen, Kreisen und einer Landesbehörde, die wir als Landesgesellschaft unterstützen und begleiten, ist NRW hier Vorreiter. Unser Ziel ist, dass weitere Projekte diesen guten Beispielen folgen.“
Die Vergabe für das Energiespar-Contracting der Stadt Krefeld erfolgte mittels einer europaweiten Ausschreibung im zweistufigen Verfahren. Den Zuschlag hat die E 1 Energiemanagement GmbH erhalten. „Wir freuen uns auf die vor uns liegende spannende Aufgabe, gemeinsam mit der Stadt Krefeld, die ersten kommunalen Liegenschaften im Energiespar-Contracting im Sinne der Klimaschutz- und Digitalisierungsziele fit für die Zukunft zu machen“, so Michael Pietzner, Leiter Projektentwicklung und Vertrieb bei der E 1 Energiemanagement GmbH.
Die nun ins Auge gefassten 31 Gebäude in zwölf städtischen Liegenschaften sind erst der Anfang der umfangreichen Maßnahme. Konkret handelt es sich unter anderem um das Haus Greiffenhorst, die Rathäuser Hüls, Traar, Bockum und Fischeln, die Kitas Kreuzweg und Westwall, die Mediothek, die Fabrik Heeder und das Rathaus am Von-der-Leyen-Platz. In zwei weiteren Schritten sollen zusätzliche städtische Liegenschaften entsprechend energetisch ertüchtigt werden.
Quelle: Stadt Krefeld