25. September 2024

Vom Holzbau bis zur Pferdepension

Rees. Die 100-jährige Historie von Janssen Innenausbau lässt sich gut anhand der Betriebsgebäude nachempfinden. „Wir haben an der Kemnadenstraße angefangen und uns nach Hinten über die Jahre bis
zur L7 immer wieder erweitert“, erklärte Christoph Janssen, der Ur-Ur-Enkel des Betriebsgründers Heinrich Janssen. Der 38-jährige gehört zur vierten Generation des Familienbetriebs in Bienen und übernahm
gemeinsam mit seinem Onkel Hans Heiner Janssen die jüngste Unternehmensführung der Reeser Wirtschaftsförderung.

Und ein bisschen Nostalgie versprüht der „Altbau“ immer noch. „Wir verwenden hier nach wie vor Maschinen mit Oldtimer-Status, die aber nach wie vor ihren guten Zweck für unser Alltagsgeschäft erfüllen“, so Janssen. Dazu gehöre alles, was sich aus Holz und teilweise auch Kunststoff herstellen lasse wie Küchen, Schränke, Betten, Tische, Stühle, Büromöbel und vieles mehr. Ein Großteil davon verarbeitet der Betrieb mit 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern allerdings inzwischen mit modernen Maschinen bis hin zur vollautomatischen CNC-Fräse.

„Das Jubiläum haben wir als Anlass genommen, um einen Betrieb zu präsentieren mit einer 100-jährigen Geschichte im Stadtgebiet“, begrüßte Sandra Kimm-Hamacher, Wirtschaftsförderin der Stadt Rees, die rund 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Janssen Innenausbau passe zudem zu den 17 Entwicklungszielen der Nachhaltigkeit. „Der Betrieb legt Wert auf eine ressourcenschonenden sowie –nutzenden Einsatz“, sagte Kimm-Hamacher. Mit einer Photovoltaik-Anlage und Heizung, die mit dem Holzausschuss betrieben wird, arbeitet der Bienener Familienbetrieb nahezu autark. Davon können sich Interessierte am kommenden Samstag beim Jubiläumsfest mit einem Tag der offenen Tür auch selbst ein Bild machen.

Das Thema Nachhaltigkeit war ebenfalls ein Schwerpunkt bei der vorausgegangenen Unternehmensführung beim Hof Scholl in Haffen. „Wir sind wahrscheinlich einer der kleinsten landwirtschaftlichen Betriebe der Region“, sagte Andreas Scholl schmunzelnd den 19 Teilnehmenden. Der Familienbetrieb unterhält eine Pferdepension, die sie mit eigenen Agrarflächen bewirtschaften. „Die Corona-Krise war für uns eine sehr schwierige Zeit, wo wir uns andere Nutzungen überlegen mussten, die zu unserem Hof-Konzept passen“, berichtete Andreas Scholl. Die Idee: Den Pferdestall-Betrieb wandelten sie in einen Pensionsbetrieb für Pferde um, in den nicht genutzten Stallflächen findet nun schon im dritten Jahr das Weihnachtsevent „Deichzauber – am Ende der Welt“ statt und die Obsternte lässt Familie Scholl im lokalen Betrieb weiterverarbeiten oder nutzt diese selbst für eigene Erzeugnisse.

Die Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern der Betriebsgebäude wurden durch Anlagen auf dem Wohngebäude und Installation einer Wärmepumpe mit Batterie-Speicher erweitert. Damit können benötigte Energiemengen für den Betrieb und die Stromversorgung des Hauses bereitgestellt werden, indem auch vier Ferienwohnungen untergebracht sind.

Mit den Unternehmensführungen gibt die Wirtschaftsförderung bereits im dritten Jahr in Folge Einblicke hinter die Kulissen von Betrieben im Reeser Stadtgebiet.

Quelle: Stadt Rees

Fotos: Stadt Rees