26. Juni 2024

Zukunftskongress gibt Startschuss für das neue Wirtschaftsförderungskonzept des Rhein-Kreises Neuss

Rhein-Kreis Neuss. „RKNextGen: Wir fördern Wirtschaft und Zukunft“ – so lautet der Titel des neuen Wirtschaftsförderungskonzeptes des Rhein-Kreises Neuss. Beim Zukunftskongress im Kraftwerk Frimmersdorf in Grevenbroich wurde es jetzt erstmals öffentlich vorgestellt. Ausgerichtet wurde die Veranstaltung von der Kreiswirtschaftsförderung. Rund 180 Teilnehmer aus Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und Politik erhielten dabei einen Einblick in das Konzept und seine Fokusthemen – und damit in den „neuen Motorraum“ der Kreiswirtschaftsförderung.

Vom Kreistag im März mit überwältigender Mehrheit beschlossen, stellte der Zukunftskongress jetzt den offiziellen Startschuss für die Umsetzung des neuen Wirtschaftsförderungskonzepts dar. Eine noch stärker fokussierte Innovations- und Transformationsförderung zählt zu den zentralen Bestandteilen. Hinzu kommen die Start-up-Förderung, die Positionierung als Vorreiter in der digital-ökologischen Transformation und die Stärkung der MINT- und Digitalbildung im Verbund mit den Partnern der Kreiswirtschaftsförderung.

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke betonte in seiner Begrüßungsrede, dass es für die Zukunftsfestigkeit und Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Rhein-Kreis Neuss elementar ist, für und mit der Wirtschaft und Wissenschaft immer wieder Impulse zu setzen, die zu Fortschritt und Innovationen führen. „Unser Ziel ist es, auch bei neuen Herausforderungen einer der attraktivsten und wettbewerbsfähigsten Kreise in NRW und darüber hinaus zu bleiben. Dazu gehört, langfristig Arbeits- und Ausbildungsplätze sowie Wertschöpfung im Rhein-Kreis Neuss zu sichern und zu erhöhen“, betonte Petrauschke. „Damit schaffen wir die Grundlage, um den Wohlstand der Bürgerinnen und Bürger zu erhalten und weiter zu steigern. Zugleich sichern wir damit die anerkannt hohe Lebensqualität im Rhein-Kreis Neuss auch für die nachfolgenden Generationen.“

In seinem Impulsvortrag rückte Prof. Dr. Jens Südekum, Universitätsprofessor für Internationale Volkswirtschaftslehre am Düsseldorfer Institut für Wettbewerbsökonomie an der Heinrich-Heine-Universität, in den Fokus, wie „Innovationen und Transformationen als Schlüssel für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft“ verstanden und gelebt werden können. „Es ist der richtige Zeitpunkt, die Wirtschaftsförderung neu aufzustellen. Das Rheinische Revier und damit auch der Rhein-Kreis Neuss haben mit dem Ausstieg aus der Braunkohle und dem damit verbundenen Strukturstärkungsgesetz sowie angekündigten Finanzhilfen des Bundes für die Kohleregionen in Ost und West in Höhe von insgesamt 40 Milliarden Euro einzigartige Voraussetzungen, um Neues entstehen zu lassen.“

Michael Eyll-Vetter (RWE, Leiter Sparte Entwicklung Braunkohle) rückte beim Zukunftskongress den Blick auf das Kraftwerk Frimmersdorf als Beispiel für Transformation. Christian Schoon (Prognos AG) stellte im Anschluss gemeinsam mit Robert Abts, Leiter der Kreiswirtschaftsförderung, das Konzept „RKNextGen“ des Rhein-Kreises Neuss vor. Das Kürzel „NextGen“ für „Next Generation“ steht für die „nächste Generation“ von Wirtschaftsförderung. „Zugleich baut das Konzept auf die vormalige Digitalisierungsstrategie Wirtschaft und die Innovationskreisstrategie des Rhein-Kreis Neuss auf und knüpft an die erfolgreiche Arbeit der Kreiswirtschaftsförderung an“, so Schoon.

„Wenn Wirtschaft und Unternehmen gehalten sind, sich in Zeiten vieler neuer Herausforderungen zu verändern, so war und ist wichtig, dass auch wir uns als Dienstleistungspartner und Förderer unserer Wirtschaft auf neue Bedürfnisse und Anforderungen aus den Unternehmen anpassen. Unser Konzept ist hierauf die richtige und zukunftsfähige Antwort“, betont Robert Abts, Leiter der Kreiswirtschaftsförderung.

Wofür „RKN NextGen“ steht, wurde in einem eigens zur Veranstaltung vom Team der Kreiswirtschaftsförderung gedrehten Video vorgestellt. „Wir gehen die Transformation an, indem wir uns strukturell, kulturell und räumlich verändern. Mit stärker privatisierter Ausrichtung, fokussierten Services wie einem One-Stop-Service für Unternehmer, dem Ausbau des Innovations- und Gründerökosystems und neuem Branding, das gerade entwickelt wird, können wir flexibler und gezielter mit der Wirtschaft und Unternehmen interagieren. Wir wollen selbst innovativ sein und Elemente in Unternehmen stärken, die Innovation auslösen oder verstärken“, erklärte Abts.

Die Leistungen der Kreiswirtschaftsförderung werden in den Schwerpunkten Innovation, Start-up und Gründung, der digital-technischen Nachwuchsförderung und beim Querschnittsthema Transformation ausgebaut. Vorgesehen ist auch eine noch intensivere Zusammenarbeit mit den kommunalen Wirtschaftsförderungen, den Kammern und anderen Akteuren, die die Wirtschaft und die Unternehmen im Rhein-Kreis Neuss unterstützen.

Viele Leistungen des heutigen Beratungs- und Dienstleistungsangebotes zahlen bereits auf das neue Zielbild der Kreiswirtschaftsförderung ein. Das wurde auch in der Talkrunde zum Thema „Wirtschaftsförderung im Wandel: Sind Transformation und ein starkes Innovations-Ökosystem der Weg zu einem zukunftsorientierten Wirtschaftsstandort?“ deutlich.

Moderiert wurde der Zukunftskongress von Anna-Lena Kümpel. An der Podiumsdiskussion nahmen neben Robert Abts und Michael Eyll-Vetter auch Michael Bison (Geschäftsführer Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Dormagen mbH), Benjamin Küsters (Geschäftsführer Gartenhof Küsters GmbH) und Florian Kriependorf (ScrapBees GmbH) teil. Alle waren auch schon bei der Erstellung des Konzeptes als Beteiligte aus der Wirtschaft und aus den Kommunen dabei. Die Podiumsrunde unterstrich die vielen neuen Ideen und Impulse, die das Konzept in sich trägt, und dass der Rhein-Kreis Neuss mit seiner Ausrichtung einer zukunftsorientierten Wirtschaftsförderung erneut innovativer Vorreiter ist.

Quelle: Rhein-Kreis Neuss

Beim Zukunftskongress im Kraftwerk Frimmersdorf (v.l.): Robert Abts (Leiter der Kreiswirtschaftsförderung), Prof. Dr. Jens Südekum, Dominik Hintzen, Mirjam Steffen, Hildegard Fuhrmann, Jessica Schillings, Chiara Bacchiocchi, Johanna König und Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. | Foto: W. Walter/ Rhein-Kreis Neuss